1978 gründeten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg das Brief Familiy Therapy Centre.
Die Absichten waren einfach: Therapie kürzer und effektiver zu machen.
Es dauerte sieben Jahre, bis eine einfache Beobachtung änderte, wie man fortan mit Klient:innen arbeitete:
Das Problem, das Klient:innen in die Therapie führte, war gar nicht immer da.
Klient:innen berichteten zunächst nebenbei von Zeiten, in denen ein Problem nicht auftrat. Oder von Zeiten, in denen es ihnen besser gelungen ist, damit umzugehen.
Ein Klient, der eigentlich über Alkoholismus klagte, erwähnte bspw., dass er für zwei Tage keinen Tropfen anrührte.
Eine Klientin, die unter Depressionen litt, berichtete, wie es ihr an manchen Tagen besser ging.
Ein Kind, das oft einnässte, hatte trockene Nächte.
Die Schlussfolgerung:
„Nobody is perfect“ gilt auch für die Probleme, die uns widerfahren.
Die Regelhaftigkeit von Problemen hat wahrscheinlich Ausnahmen – und in diesen könnte eine nützliche Strategie stecken.
Probleme wurden fortan weniger analysiert und man schenkte diesen „Ausnahmen“ mehr Aufmerksamkeit.
Wie gelingt es jemandem, die Regeln des Problems zu brechen?
Hier stecken vielleicht „schlummernde Kompetenzmuster“ (Gunther Schmidt)
Das gilt auch außerhalb der Therapie.
Der „Sog“ von Problemen kann sehr groß sein.
Doch manchmal passiert schon ein Teil dessen, was wir uns erhoffen, nahezu vor unseren Augen.