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Es gibt keine goldene Mitte
Nicht das Vollkommene, sondern das Gute im Vorläufigen suchen.
Das sollte Ziel sein.
Dafür müssen wir immer wieder „gut“ entscheiden können:
Dabei bleiben.
Etwas ändern.
Akzeptieren.
Ablehnen.
Verantwortung selbst tragen.
Verantwortung abgeben.
Dich mitteilen.
Es für dich behalten.
Dich damit vertraut machen.
Es auf sich beruhen lassen.
Fokus.
Perspektive.
Schneller.
Langsamer.
Individualität berücksichtigen.
Nach Schema arbeiten.
Dich festlegen.
Dich von Verpflichtungen lösen.
Dem Bedürfnis nachgehen.
Das Bedürfnis zurückstellen.
Bewusst machen.
Unbewusst lassen.
…
Entscheidungen verlangen von uns:
– Frustrationstoleranz
– Achtsamkeit
– Unsicherheitstoleranz
… und den Mut, am nächsten Horizont vielleicht umzudrehen. -
Zwei Arten des Nichtstuns
Auszeiten wollen genutzt werden.
Alles Ungetane, Unerledigte, Ungesehene, Unbereiste, Ungehörte und Ungelesene kommt auf die Agenda. Wer aus der Auszeit zurück kommt wird schnell gefragt: Und was hast du gemacht im Urlaub? Wie war euer Sommer? Was habt ihr gemacht? Wie war das Wochenende? Was habt ihr gemacht?
Aus der Pause soll ja etwas gemacht werden. Gerne etwas Sinnvolles oder eben Versäumtes nachholen.
Wir wechseln von den Dingen, die wir müssen zu den Dingen, die wir tun wollen. Von der Pflicht zu den Wünschen. Ist das der Sinn von Pause? Ist das wirklich eine Auszeit?
Oft wird das Nichtstun sogar verordnet. Viele die im Macher-Modus stecken haben damit Schwierigkeiten. Langeweile kommt auf – und die ist dann fast unerträglich.
Daher zurück an die Arbeit oder Reisen, Sport, Musik, Gartenarbeit, Konzerte oder Ausstellungen, Theater, Kochen und Essen gehen. Die Lösung: Zurück in die Unterhaltung. Die eigene Lebendigkeit schnell durch Äußeres füttern.
Wieder-Funktionieren oder Neu-Orientieren
Wenn die Auszeit das Funktionieren erhalten soll, indem es der Erholung dient und man danach wieder besser funktioniert reicht das vielleicht.
Wenn die Auszeit Orientierung geben soll – und damit nach der Pause ein Gefühl von wichtig und richtig – dann reicht die Unterhaltung nicht. Denn sie verhindert, dass innere Impulse in den Vordergrund kommen. Schließlich lassen wir uns von außen berieseln.
Viele Menschen, die am verlorenen Sinn ihres Tuns leiden, so Klaus Eidenschink, haben kein Problem mit dem was sie tun, sondern einen Mangel an Selbstwahrnemung. Kein Mangel an kognitiver Einsicht oder best practice. Es ist vielmehr das sich-spüren, dass dazu beitragen könnte etwas anders zu machen.
Für eine gelungene Selbststeuerung ist es entscheidend, welche Impulse und Gefühle wir zulassen. Nur was wir zulassen hat die Chance klar zu werden. Und klar muss alles werden, was zu einem bewussten inneren Imperativ heranreifen soll. Was diffus und eben unklar bleibt, stiftet keine innere Orientierung. Dann wäre es ein leichtes sich an äußeren Imperativen zu orientieren und richtig und wichtig durch jemand anderen vorgeben zu lassen. (Auch das Nein sagen muss man heute offenbar lernen. Aber für jene, die das „innere Nein“ klar und deutlich spüren ist es leicht.)
Wer seine Auszeiten immer füllt, dem droht eine innere Leere. Selbst das, was einmal der Unterhaltung diente wirkt abgestanden und überholt. Das Innenleben hingegen ist zwar manchmal schwer auszuhalten, dafür immer lebendig. Zumindest wenn wir ihm die Chance geben.
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Leseliste für Lösungs(er)finder
Es ist unser Tagesgeschäft Probleme zu lösen. Viele von uns begleiten Menschen in Situationen des Umbruchs, beim neu aufstellen oder beim Durchhalten. Das kann auch für uns anstrengend sein. Daher sind hier meine Favoriten unter den Büchern und Artikeln zur lösungsorientierten Methode in Therapie, Coaching und Beratung.
»These books had been heavily criticised as cookbooks but 25 years on these self same books have been the basis for the solution focused cookery classes, dinner parties and restaurants that can be found all over the world.«
– Chris Iveson, et al., BRIEF CoachingDie Prinzipien der lösungsorientierten Methode werden seit vielen Jahren in verschiedenen Branchen genutzt. Angefangen in der Familientherapie nehmen sie ihren Lauf in der Therapie, Beratung und im Coaching. Aber selbst im Führungsalltag, im Golfsport und in der Ergotherapie werden sie genutzt. Und sie machen die Arbeit nachweislich einfacher.
Wer einen Anfang sucht oder es genau wissen will, wird hier fündig.
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